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(Mail von David McLion an Melissa B.)

Liebe Melissa B.

Pfr. Josef Kohler hat mir Ihren Beitrag zu Felix und Regula anvertraut und mich gebeten, diesen im Internet auf der Felix und Regula Pilgerweg Webseite zu veröffentlichen.

Als Verantwortlicher der Webseite möchte ich diese insbesondere auch für ein Publikum gestalten, welches dem Thema „Pilgern“ ruhig auch etwas skeptisch gegenübersteht oder zumindest neugierig erfahren möchte, was „Wandern auf einem inneren Pfad“ so anzuregen vermag. Ob da für die eigentliche Sinnsuche was rausspringt. Ob man als Jugendlicher mit dem Wort „Pilgern“ überhaupt schon was anfangen kann. Oder ob Pilgern was für Omas und Opas ist und die jungen Leute lieber Party machen.

Ihr nachfolgender Beitrag hat offensichtlich gezeigt, dass Sie gut recherchiert haben. Doch verrät es mir oder dem Leser nicht, was hinter dem Recherchieren sich verbirgt. Was man seiner jungen Mitgemeinde an Gedanken mitgeben könnte, wenn man das Thema „Wer bin ich, was bringt es mir im Zeitalter von facebook und Party machen, was fehlt mir, wo finde ich Antworten auf Fragen, die tiefer gehen, auch wenn ich nicht wirklich weiss, ob es überhaupt verlässliche Antworten gibt…

Ich erlaube mir hier einen kurzen Ausschnitt Ihres Antwortmails zu veröffentlichen:

Lieber Herr Mclion,
Bei meinen Mitschülern bin ich auf wenig Begeisterung gestossen. Deshalb konnte ich mich nicht gut 
mit ihnen Austauschen. Das wäre bei einer berühmten Person aus der jetzigen Zeit sicher einfacher gewesen.

Ich habe für mich heraus gefunden, was ich an dieser Geschichte so gut finde, was sie für eine Botschaft in sich trägt (…)

Hier nun der recherchierte Beitrag von Melissa B.,

 

Felix und Regula

Felix und Regula sind zwei heilige der katholischen Kirche. Die Geschwister Felix und Regula waren Mitglieder der Thebäischen Legion, die um 302/03 n. Chr. bei Agaunum im Wallis den Märtyrertod erlitten.

Nach dem Rat des Kommandanten der Legion, Mauritius,  waren sie über die Furka, das Reusstal und den Klausenpass ins Glanerland geflohen. Jedoch nicht allein, ihr Diener Exuperantius begleitete sie auf ihrer Flucht. Sie folgten der Linth zum Zürichsee, und gelangten nach Turicum in Zürich. Wo sie ihre Zelte aufschlugen und Tag und Nacht Gott dienten.

Doch der grausame römische Kaiser Maximian schickte ihnen aber seine Häscher nach. Als die drei Heiligen gerade ihr Gebet verrichteten, wurden sie von den römischen Soldaten überrascht. Wie durch ein Wunder, wurden sie aber nicht sofort erkannt.

Doch als man ihnen die Frage stellte, ob sie Gefährten der übrigen flüchtigen Angehörigen der Thebäischen Legion, Exuperius, Candidus und Viktor seien, enthüllten sie treu ihre Identität. Sie wollten nicht leugnen Gefährten der Legion zu sein. Trotz Folter liessen sie sich nicht zum Opfer an die römischen Götter Merkur und Jupiter zwingen. Auf Befehl des Kommandanten der Häscher, Decius, wurden sie daraufhin auf einer kleinen Insel in der Limmat enthauptet. Engel sollen danach die Leiber der Enthaupteten, die ihre Köpfe in den Armen trugen, genau 40 Ellen den Berg hinaufgetragen haben, wo sie begraben wurden.

Decius, der grausame Tyrann, befahl ihnen vor der Folterung, den Nacken zu neigen, um ihre Häupter abschlagen zu lassen. Als die heiligen Märtyrer das gehört hatten, besangen sie den Herrn und sagten: ‚Deine Wege, Herr, zeige uns, und deine Pfade lehre uns, denn du bist Gott, unser Heiland.‘ Nachdem sie aus einem Munde einmütig zum Herrn Jesus Christus inständig gebetet und dabei die Hände zum Himmel ausgestreckt hatten, neigten sie ihre Nacken, und als die gedungenen Mörder ihre Häupter abschlugen, starben sie für den Herrn einen ruhmreichen Tod.

Zum Gedenken an Felix und Regula startet am 22. September 10:00 Uhr 2013 der Empfang der Pilgergruppe durch die Teilnehmer am Glarner Familientag.

Eröffnung des Pilgerweges:

Donnerstag 19. September bis         Gemeinsamer Start: Linthal Tierfehd

Sonntag 22.September 2013                                   Ziel:  Zürich Grossmünster

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Ikone der Künstlerin Susanne Guler. Über diese Ikone schrieb sie an David McLion am 24. August 2013 folgendes: Als orthodoxe Gläubige bin ich mit der Auferstehungskirche in Zürich schon seit Jahrzehnten eng verbunden. Dass neben all den russischen Heiligen auch die Stadtheiligen von Zürich verehrt werden, finde ich nur gut und recht. Darum habe ich auf Anfrage auch diese Ikone gemalt und der Kirche geschenkt.
Susanne Guler.

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Als am 11. 9. 2004 die erste Wallfahrt von der Wasserkirche zum Grossmünster stattfand, organisiert von den vereinigten orthodoxen Kirchen von Zürich, wurde auch eine Ikone der Stadtheiligen vorgetragen.
Diese Ikone habe ich auch im Auftrag der russ. orthod. Kirche gemalt (ca 62 x 46 cm). Sie wurde als Geschenk für die Gastfreundschaft in der Grossmünsterkirche der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde übergeben. Ursprünglich war geplant, sie in der Krypta, der 12-Apostel-Kapelle aufzuhängen. Das gefiel nicht allen(!) und so kann sie jetzt auf Verlangen im Treppenabgang vom Seitenschiff besichtigt werden.
Susanne Guler

Wer mit Susanne Guler in Kontakt treten möchte, kann sie unter ihrer Mail-Adresse erreichen: susanne.guler@ikonographie.ch oder über ihre Homepage: www.ikonographie.ch

Bitte beachten Sie auch die aktuellen Beiträge von Christian Buschan zu Ikonographie